Mehr als 300 Sonnentage im Jahr und auch im Winter angenehm warme Temperaturen – die Kanarischen Inseln sind die europäische Antwort auf die Karibik. Bei meiner Kanarenkreuzfahrt hat mich vor allem die raue Schönheit von Lanzarote begeistert – schwarzes Vulkangestein und weiße Strände, tosende Wellen und sanfte Buchten. Und: Hier sind die Bettenburgen in der Unterzahl.
Dafür hat sich der Künstler César Manrique höchstpersönlich eingesetzt. Überall auf der Insel findet man Zeugnisse seines Schaffens. Fans pilgern natürlich zu seinem Wohnhaus nach Tahiche, der Fundación César Manrique. Aufgewachsen ist der Maler und Bildhauer in Puerto Naos, dem alten Hafen von Arrecife. In der Hauptstadt der Kanarischen Inseln – an der Ostküste von Lanzarote – legen auch die Kreuzfahrtschiffe an.
Inselrundfahrt auf Lanzarote
Wer Lanzarote zum ersten Mal besucht, sollte unbedingt eine Inselrundfahrt machen, um die Vielfalt der Insel zu erfassen. Es geht hinauf in den Norden nach La Santa, wo sich das tosende Meer an der Küste austobt und waghalsige Wellenreiter in den meterhohen Wellen ihr Können zeigen.
Im Westen erinnern die Montañas del Fuego – die Feuerberge – vom Timanfaya-Nationalpark an die Entstehung der Insel. Eine unwirtliche rotbraune Hügellandschaft erstreckt sich bis zum Horizont und an manchen Stellen steigt die Vulkanhitze bis an die Oberfläche auf.
Im Süden bilden die feinen, weißen Sandstrände Playas de Papagayo einen unwirklichen Kontrast dazu – wer mag, wandert von Las Coloradas aus durch den Naturpark. Aber auch die Mitte der Insel ist einen Besuch wert – hier liegt die ehemalige Inselhauptstadt Teguise und in San Bartolomé ist das Bauernmuseum Museu del Campesino beheimatet.
Mein Tipp für Lanzarote: Museu del Campesino
Die Einwohner Lanzarotes trotzen der trockensten Kanarischen Inseln erstaunlich viele Früchte ab – in der scheinbar unwirtlichen Umgebung wachsen Aloe Vera und Kartoffeln, Zwiebeln und sogar Wein. Wie das funktioniert, erfährt man beim Besuch des Bauernmuseums Museu del Campesino. Auch Julie sieht sich als Reiseleiterin in meinem Roman „Zwischen Meer und Sternen“ hier um:
Junge Weinpflanzen standen windgeschützt in flachen Mulden, im Rund gemauerte Sonnenfallen speicherten Wärme für die Nacht. Farbige Akzente lenkten das Auge: Grüne Stühle, Veranden, Fensterläden. Während die Passagiere das Gelände erkundeten, suchte Julie nach Fotomotiven. Ein älterer Herr, der sie ziellos umherstromern sah, bedeutete ihr, zu folgen. Er öffnete zwei Fensterläden, hinter denen sich ein üppiger saftiggrüner Farn verbarg. Darunter stand eine schlichte Porzellanschale. „Agua“, sagte er mit leuchtenden Augen. Der Mann sammelte das Kondenswasser, das die Pflanze an ihrem schattigen Platz produzierte. Wie wertvoll Wasser auf dieser kleinen Vulkaninsel mitten im Atlantik doch war!
aus: Zwischen Meer und Sternen von Jennifer Summer
Hier gibt es mehr Informationen zu meinem Reiseroman, der unter anderem nach Lanzarote führt.