Neulich wollten wir einfach mal kurz weg. Frische Luft schnappen, das Paddelboot ausprobieren, abschalten. Wir stiegen in unser Reisemobil und fuhren zum Plöner See. Leider hatten wir den Wetterbericht außer Acht gelassen. Bald begann es zu regnen – die Paddeltour fiel ins Wasser. Und nun? Ich studierte das Regenradar und siehe da: Auf Fehmarn sollte die Sonne scheinen. Also nichts wie los.
Fehmarn gilt mit 2.200 Sonnenstunden pro Jahr nicht nur als sonnenreichste Insel Deutschlands. Fehmarn ist auch eine der vier deutschen Inseln, die praktischerweise mit dem Festland verbunden sind. Über die Fehmarnsundbrücke gelangen Urlauber ganz bequem auf die drittgrößte Insel unseres Landes. Die klassischen Strände im Süden reizten uns weniger, aber ein roter Leuchtturm und Steilküste klangen interessant. Unser erstes Ziel war also Staberhuk.
Staberhuk
Die Steilküste am Staberhuk ist nicht spektakulär steil, aber sie kann sich sehen lassen. Vom Strandparkplatz (wo man übrigens NICHT mit Wohnmobilen parken darf, wie wir schmerzlich gelernt haben) spazierten wir an der Küste entlang bis zum Leuchtturm Staberhuk. Das älteste Leuchtfeuer der Insel von 1903 ist übrigens nur von einer Seite rot, zum Meer hin zeigt es sich im grauen Gewand.
Am wildromantischen Strand von Staberhuk kann man prima den Wellen lauschen. Der weitläufige Steinstrand war auch an Pfingsten nicht überlaufen und punktet mit schönen Fotomotiven. Mir ging es wie meiner Protagonistin Julie bei einem Besuch am Meer in „Zwischen Meer und Sternen“.
Am liebsten wäre Julie hiergeblieben, fernab von allen Realitäten. Hätte sich ein Zimmer gemietet und dem Rauschen des Meeres gelauscht.
aus: Zwischen Meer und Sternen, erhältlich bei Amazon
Doch unsere Neugier zog uns weiter ins Inselinnere. Vom Südosten fuhren wir in den Nordwesten. Mal schauen, wie das Meer hier aussah. Wir parkten hinterm Deich und liefen den lang gestreckten Radweg entlang. Fehmarn lässt sich mit Sicherheit wunderbar mit dem Fahrrad erkunden. Wer einmal rund um die Insel fahren möchte, sollte aber einigermaßen fit sein: Die Tour ist knapp 69 Kilometer lang. Vom Deich herunter kommentierten Schafe unseren Spaziergang. Wir folgten ihren Rufen und betraten durch ein Tor das Naturschutzgebiet.
Fastensee
Das Meer hieß uns mit einer Brise aus Salz und Honig willkommen. Die süße Note rührte von einem blühenden Hagebuttenstrauch, der am Strand stand, neben einer Menge blühendem Meerkohl (dessen Duft ich zum Glück nicht wahrgenommen habe :-)). Wusstest du, dass man Meerkohl auch im Gemüsegarten anbauen und essen kann?
Wir folgten einem Hinweisschild und wanderten einmal um den Fastensee, eine wunderschöne, ruhige Runde. Man hält sich anfangs ganz nah am Wasser, um die brütenden Vögel nicht zu stören. Später führt der Weg dann auf den Deich, wo uns die Schafe hinterherliefen. Idyllischer geht es kaum.
Tatsächlich fing es gegen Abend dann doch auch auf der Sonneninsel Fehmarn an zu regnen, sodass wir uns entschieden, hier nicht mehr nach einem Stellplatz zu schauen, sondern gleich wieder nachhause zu fahren. Aber wir kehren ganz bestimmt noch einmal zurück, um uns mehr von Fehmarn anzusehen. Ich würde gerne mal durch die Gassen des Hauptortes Burg spazieren und das Wasservogelreservat Wallnau besuchen. Fehmarn, wir kommen wieder.